Der Weg zu einem stressfreien Schulalltag

Lehrbuch Stapel Illustration

Auf dem Weg zum entspannten Schulalltag mit diesen 5 Tipps

Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, welche den Schulalltag der Kinder entlasten können. Am besten eignen sich die Empfehlungen der Pädagogen und die positiven Erfahrungen anderer Eltern, die man auch an eigene Situation anpassen kann. Beim letzten besteht die Gefahr, sich gleich mit anderen Eltern und, noch schlimmer, eigene Kinder mit fremden Kindern zu vergleichen. Das geschieht leider öfter, als wir es uns wünschen. Doch diese Tatsache können wir als Eltern im Hinterkopf behalten und positiv eingestellt die bewährten Rituale und Gewohnheiten annehmen. Ich teile gerne diese Erkenntnisse, die mir persönlich bis heute in allen Lebensbereichen helfen, und hoffe, du findest sie ebenso hilfreich.

1. Rituale und Gewohnheiten

Genau damit hängt der Tagesablaufplan in allen Familien zusammen. Wir passen uns den Umständen an und versuchen meist noch zu funktionieren. Dabei verlieren wir uns leider oft selbst und entwickeln somit unbewusst bestimmte Gewohnheiten. Ob sie in erster Linie gut oder schlecht für dich und deine Familie sind, kannst du selbst entscheiden. Tatsache ist, die Automatisierungen oder auch Gewohnheiten, wie wir sie meist nennen, werden von uns automatisch ausgeführt. Das bedeutet: Die Gewohnheiten haben wir so oft wiederholt und an den Tag angepasst, dass sie uns auf eine bestimmte Art und Weise dienen. So könnte zum Beispiel ein Nachmittag aussehen:

  • Wenn du nach Hause kommst, räumst du erst deine Schuhe oder Tasche weg,
  • du gibst jedem deiner Familienmitglieder einen Kuss,
  • wäschst dir die Hände,
  • gehst erst rauchen oder machst einen Kaffee,
  • schaltest danach deine Waschmaschine an usw.

Wie schon oben erwähnt, können solche Gewohnheiten gut oder weniger gut sein. Es geht in erster Linie darum, was du zu deiner Priorität machen und welche neuen Gewohnheiten du dadurch einbauen willst. Du kannst einen Tag bewusst auf etwas verzichten, damit du deinen wichtigen Beschäftigungen mehr Zeit schenken kannst.

Rituale wie Spielsachen aufräumen, Abendessen, Zähne putzen etc. können noch mit dem gemeinsamen Lesen bzw. Vorlesen gestaltet werden. Vor allem im Kleinkindalter fördert das Lesen nicht nur das Vorstellungsvermögen der Kinder, sondern auch ihre Sprache. Wie und ob sie später fähig sind, ihre Bedürfnisse und Gefühle richtig auszudrücken, hängt damit zusammen, wie oft und in welcher Qualität wir mit unseren Kindern kommunizieren. Diese gute Gewohnheit, das (Vor-)Lesen, kann somit dem Kind mit Leichtigkeit und Begeisterung bereits von klein auf beigebracht werden.

Außer dem Lesen kannst du euren gemeinsamen Lieblingsbeschäftigungen nachgehen, sei es Fußball spielen oder basteln. Und während man mit dem eigenen Kind gemeinsam die Zeit an einer Lieblingsbeschäftigung verbringt, verstärkt sich auch die Bindung zwischen Mutter bzw. Vater und dem Kind. Das gibt dem Kind so viel sicheren Halt im Leben, auch später im Erwachsenenalter.

2. Blockzeiten für Hausaufgaben

Wie oft nehmen wir uns etwas vor und lassen es mit Leichtigkeit wegfallen, obwohl das gerade für uns wichtig wäre? Hier gilt es, auch für einfache Dinge Zeit einzuplanen und das in den Kalender einzutragen. Und schon siehst du dich verpflichtet, diese Aktivität auszuführen, wenn du diesen Termin jedes Mal in deinem Kalender siehst. Das könnte eine Sportaktivität wie Joggen oder Rückengymnastik sein. Und genauso verhält es sich mit Hausaufgaben. So könnte es ungefähr in deinem Kalender stehen: 17 Uhr bereiten wir jeden Tag diese Woche den Vortrag für Deutsch vor oder 17:30 Uhr üben wir für die Mathekontrolle.

Das wird am Anfang nicht immer gut funktionieren und wir fallen in die alten Gewohnheitsmuster zurück. Manchmal sind es auch andere fremdbestimmte Termine, die wir einhalten müssen/wollen. Doch lass dich nicht entmutigen. Mit einem Kalendereintrag verschaffst du dir einen besseren Überblick über deine Zeitinvestition und hast mehr Kontrolle und Ordnung in deinem Leben und im Leben deines Kindes.

3. Lernumgebung

Hier ist für uns klar, dass wir besser in einer ruhigen Umgebung lernen können. Aber jeder hat andere Umstände, in denen er lebt. Sind es kleine Geschwister oder ein gemeinsames Zimmer, das mit anderen Geschwistern geteilt werden muss. So kann das Kind kaum eine ruhige Umgebung für das Lernen finden. Wenn das so ist, dann versuche, die Geschwisterkinder während der Lernzeit dem Papa oder den Großeltern zu überlassen. Wenn das Kind allein lernen kann, kannst du für eine halbe Stunde den anderen Kids eine Beschäftigung außerhalb der Lernumgebung anbieten oder gehst mit ihnen kurz raus.

Wenn du alleinerziehend bist und keine Großeltern in der Nähe sind, dann bitte die älteren Geschwisterkinder, für eine halbe Stunde etwas im anderen Zimmer leise zu unternehmen, ohne dass sie etwas laut tun. Bei kleineren Geschwisterkindern kannst du ein Spiel anbieten, welches sie leise vor sich hin spielen können. Tablet oder Fernseher sind hier natürlich nicht tabu, wenn alles in Maßen genossen wird.

Verdränge deine Schuldgefühle, wenn du nicht gleichzeitig für alle da sein kannst. Ihr könnt gemeinsam bestimmte Vereinbarungen treffen, was ihr mit dem anderen Geschwisterkind später zusammen unternehmen könnt. Und die Kleinkinder brauchen sowieso mehr Aufmerksamkeit als die „großen“ und bekommen diese nachher wieder. Die klar aufgestellten Regeln werden dich enorm entlasten und dein Schulkind fühlt sich dann mit seinen Schulaufgaben nicht alleingelassen.

Eine geräumte Lernumgebung ist nicht weniger wichtig, denn kleine Spielsachen und zu viele Gegenstände auf dem Tisch können das Kind schnell überreizen und ablenken. Plötzlich müssen noch die Buntstifte gespitzt werden, die im Moment gar nicht gebraucht werden. Oder die Spielsachen müssen gerade einen besonderen Platz auf dem Tisch finden, obwohl sie auf dem Tisch jetzt nichts zu suchen haben und nur als Ablenkung da liegen.

Macht es euch zur Regel, dass während der Lernzeit auf dem Tisch nur die Sachen für Hausaufgaben liegen. Es muss nicht direkt heißen, dass ihr das Kinderzimmer perfekt aufräumen müsst. So kommt das Kind nie zum Lernen und auf das Aufräumen haben sie meist auch gar keine Lust. Das überfordert am Ende alle. Das Aufräumen fürs Zimmer muss auf andere Zeit verlegt werden.

4. Umstände

Der Tag in der Schule kann genauso anstrengend gewesen sein, wie wir es manchmal von unserer Arbeit kennen. Viel neuer Stoff, eine schwierige Matheaufgabe, eine strenge Lehrerin, fiese Bemerkungen von Mitschülern usw. – Erwachsene vergessen oder verdrängen manchmal schnell ihre eigene Schulzeit, als sie selbst noch Kinder waren. Nun heißt es für uns Eltern: Wir müssen Einfühlungsvermögen mit unseren Kindern haben. Das entlastet nicht nur sie, sondern auch uns selbst.

Ab dem Moment übst du weniger unnötigen Druck bei Hausaufgaben aus. Auch wenn die Spielsachen nicht aufgeräumt sind, obwohl du darauf schon seit einer halben Stunde aufmerksam machst. Solche Situationen kennen alle Eltern, unabhängig davon, welche Familienregeln herrschen.

Zu wenig Schlaf, Hunger, Durst sind auch Faktoren, denen du deine Aufmerksamkeit schenken sollst. Es klingt erstmal nach viel, aber solange wir diese Strategien, wenn auch nur zwei oder drei davon, anwenden, wendet sich das Schulleben des Kindes zum Besseren. Das Kind lernt effektiver und kommt besser mit den Aufgaben klar. Dabei übernimmt es diese Lernmuster auch auf seine anderen Lebensbereiche und wird erfolgreicher und selbstständiger. Wie du siehst, lohnen sich die Anstrengungen am Anfang für euch beide.

5. Geduld muss geübt werden

Leichter gesagt als getan. Denn wir Eltern haben unsere eigenen Bedürfnisse und Schwächen. Aber das Schimpfen und Schreien lässt nur negative Energie frei. Du selbst fühlst dich danach niedergeschlagen und bist vielleicht dann den ganzen Abend schlecht gelaunt. Dein Kind weint und hat keine Lust auf die nächsten Schultage. Wer wünscht sich das schon freiwillig? Keiner von uns. Aber wir sind alle Menschen und die gute Nachricht ist: Wir können uns jederzeit verbessern, wenn wir es wünschen.

Die Lösung gibt es auch hier. Wie oft hast du schon irgendwo gehört oder gelesen, dass ein/-e glückliche/-r Mama/Papa auch ihre/seine Kinder glücklich macht. Sei nicht zu streng mit dir selbst, finde Zeit für deine Bedürfnisse, suche nach Unterstützung für den Haushalt. Übernimm nicht die Aufgaben anderer. Du hast bestimmt selbst den Wunsch, einiges an deinen Aufgaben abzugeben. Besser ausgeschlafen kannst du weniger reizbar auf einige Situationen reagieren. Wie wäre es mit einem Hobby? Auch wenn es nur eine Stunde in der Woche ist, so lass dir diese Zeit nicht wegnehmen. Denn das Leben ist zu kurz fürs Später.

Wie du bereits gemerkt hast, dreht es sich im letzten Abschnitt alles um dich und deinen Zustand. Und das nicht umsonst. Stell dir folgende Situation vor, die du bestimmt schon ähnlich erleben musstest:

Du hörst am frühen Morgen nur schlechte Nachrichten im Radio, dein Kind bummelt noch im Auto, obwohl er schon in der Schule sitzen muss und du bereits unterwegs zur Arbeit sein willst. Dein Chef drängt schon wieder, wobei deine Kollegin sich heute krank gemeldet hat und du für beide die Arbeit erledigen musst. Und, und, und.

Bei jeder Kleinigkeit, die dir am späten Nachmittag widerfährt, wirst du entweder zu schnell wütend oder genervt. Dann ist ein deprimierter Abend bereits vorprogrammiert.

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